Kanaren NEWS (La Palma-La Gomera-El Hierro)

Freitag, 13. Dezember 2013

Riesige Flaschenpost wieder aufgetaucht


Stellen Sie sich vor - 
Auf ihrer Kreuzfahrt schwappt plötzlich eine überdimensioniert große gelbe Flasche an der Bordwand vorbei.

Eine Fata Morgana oder doch gestern Abend etwas zu tief in`s Glas geschaut ?

Wenn Ihnen in den vergangenen Monaten um die Kanaren oder auf Ihrem Karibik-Trip dieses außerirdische Ding ins Auge gestochen ist - haben Sie nicht geträumt oder fantasiert.
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Die Flaschenpost war früher nach den Erzählungen oft die letzte Möglichkeit eines auf einer einsamen Insel gestrandeten "Robinson Crusoe", der Welt seinen Standort mitzuteilen und zu hoffen.

Etwas größer - 8 Meter lang und 2,5 Tonnen schwer, etwas moderner - mit GPS Ortung und Live Kamera, hat nun ein norwegischer Getränkehersteller seine Monsterflasche dem Meer überlassen. Medienwirksam wurde Mitte März 2013 südlich vor Teneriffa das Objekt (als Boot registriert) von der Miss Teneriffa (Foto oben) ausgesetzt.

Es sollte nun mit der Meeresströmung Richtung Karibik treiben. 145 Tage später verlor das Unternehmen die Satellitenverbindung zu der Flasche und die GPS-Verfolgung funktionierte nicht mehr.

“Hoffentlich werden wir am Ende nicht den Rekord für die älteste Flaschenpost-Nachricht vom Kapitän Brown brechen, welche 97 Jahre und 309 Tage im Meer unterwegs war, bis sie gefunden wurde.”
waren die scherzhaften Unkenrufe eines Firmensprechers.


Nach einer Serie von Artikeln und Nachrichtensegmenten über die verlorene Flasche in den karibischen Medien, die jedoch ergebnislos blieben, schienen die Zukunftsaussichten des Projektes schlecht zu sein.

Der Brausehersteller hatte fast die Hoffnung aufgegeben, als im Internet ein Foto von Arjuna Maciel Camargo mit der gelben Flasche auftauchte. Die venezolanische Küstenwache hatte die Flasche im Los Roques Archipel 100 Meilen nördlich des venezolanischen Festlandes gefunden und abgeschleppt.

Diese lange Strecke von Teneriffa bis in die Karibik hat dabei die "Flaschenpost" zurück gelegt. Fast 4000 Seemeilen (7400 km) und 5 Monate Zeit waren nötig.

Nach einer ersten Überprüfung der Fotos stellte das Team von Solo jedoch fest, dass einige wesentliche Dinge fehlten.
Die speziell angefertigte Kamera, die 360-Grad-Bilder aufgenommen hatte und die Satellitenantenne fehlten. Auch den Computer und die 600 kg schwere Bordbatterie und die mitgeführten 24 Flaschen Brause, wurden von den Piraten mit genommen.


Laut Küstenwache wurden die Innereien durch ein Loch in der Außenhülle entfernt.
Den Werbegag hat die Riesenflasche aber trotzdem erfüllt.

Eine große Party soll nun für die Küstenwache und die 1.500 Einwohner von Los Roques steigen. Für jede zurückgelegte Meile spendiert das Unternehmen eine Flasche Brause.
An 4.000 Flaschen Solo kann sich nun die Insel berauschen.
Ob "Die" nach der Sause diese Brause noch sehen können, werden wir wahrscheinlich niemals erfahren.

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