Kanaren NEWS (La Palma-La Gomera-El Hierro)

Samstag, 12. April 2014

Einmal Kapitän auf der Brücke sein

Einblicke

Einmal auf dem Sessel des Kapitän zu sitzen, ist sicher der Wunschtraum vieler. Dieser Traum ging anläßlich des Tages der offenen Tür auf der Ángeles Alvariño in Erfüllung. Es ist zwar kein Kreuzfahrtschiff aber ein mittleres Forschungsschiff des Instituto Español de Oceanografía (IEO). Dabei spielt es auch keine Rolle ob es das Hauptboard oder das nach hinten angelegte Arbeitsboard (wie Foto) zur Durchführung von Forschungsarbeiten ist.
Modernste Technik ist in der Hauptsteuereinheit der 14 Millionen Euro teuren Ángeles Alvariño eingebaut. Die Brücke wirkt sehr aufgeräumt und hat im Vergleich zu Schiffen älterer Bauart nur noch wenige Knöpfe und Schalter. Dafür eine Anzahl von Bildschirmen. Über die Maus oder per Touchscreen werden die meisten Daten abgerufen und entsprechende Befehle erteilt. Optisch gibt es aber immer noch eine gute Rundumsicht (Foto unten), obwohl zusätzliche Videokameras jede Blickrichtung live auf den Bildschirm zaubern können.

Ein Steuerrad jedoch sucht man vergebens. Dieser kleine Stick (Foto links) ersetzt diese klassische Komponente. Eigentlich schade - aber das ist heutige Technik. Mit dem kleinen Finger lässt sich so eine 360° Drehung locker bewältigen. Was in der Flugzeugtechnik schon lange Standard ist, wird inzwischen auch in Schiffen verbaut.
Auch die Steuerung über den Kompass sieht heute etwas anders aus. Eine Fülle von Daten wird in das Kompass Display (Foto) eingespielt. Es geht auf einem Forschungsschiff nicht nur um das Fahren, sondern auch um das Navigieren auf engster Stelle bei Tag und Nacht. Genaue Auswertung der Sonar Baythymetrischen Messung erfordert eine ruhiges Schiff. Schließlich werden nach diesen Ergebnissen wieder neue Topographie Karten auch für Kreuzfahrtschiffe hergestellt.


Aber auch altbekannte Geräte haben noch nicht ausgedient. Das Klopfen am Barometer ist immer noch möglich. Ob es als Ersatz- und Notlösung oder doch mehr Nostalgie darstellt, war dem schmunzelnden Kapitän nicht eindeutig zu entlocken.
Das Steuern eines Schiffes ist heute mit den vielen elektronischen Informationen genauer und übersichtlicher.
Der Kapitän ist nicht mehr auf seinen Mann im Ausguck auf dem Mast angewiesen. Auch das Lesen der früher ungenauen Papier-Seekarten im dämmrigen Kerzenlicht ist Vergangenheit.
Aber auch wenn es heute Computer gesteuerte Autopiloten gibt, ist der Kapitän - der Mensch - noch nicht zu ersetzen.





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